
IT und Dienstleistungen sind wichtige Bereiche der bayerischen M+E Industrie. Der berufliche Alltag von IT-, Service- sowie Forschungs- und Entwicklungsabteilungen und -unternehmen ist meistens von Projekten gekennzeichnet. Diese haben in der Regel einen klar definierten Anfang und ein klar definiertes Ende. In diesem Zeitraum müssen die Leistungen dann erbracht werden. Oft ist das mit einer täglichen Höchstarbeitszeit von zehn Stunden und Ruhezeiten von elf Stunden nicht machbar – nicht zuletzt, weil in diesen Bereichen häufig global zusammengearbeitet wird und Abstimmungen sowie gemeinsame Entwicklungen über Landesgrenzen und verschiedene Zeitzonen hinweg erfolgen. Selbstverständlich werden nach Abschluss eines Projektes die Arbeitszeiten ausgeglichen, so dass die vereinbarten Wochenarbeitszeiten im Durchschnitt nicht überschritten werden.
Die Beschränkung der täglichen Höchstarbeitszeit auf 10 Stunden muss entsprechend der EU-rechtlichen Möglichkeit auf eine Wochenbetrachtung mit 48 Stunden verändert werden. Das führt nicht zur Erhöhung des Arbeitszeitvolumens, sondern zu mehr Flexibilität bei der wöchentlichen Verteilung der Arbeitszeit.
Ein Biergartenbetreiber hat aufgrund der ursprünglichen Wettervorhersage das Serviceteam erst für 15.00 Uhr eingeteilt. Wider Erwarten scheint am Morgen die Sonne und zahlreiche Gäste strömen in den Biergarten. Die Servicemitarbeiter fangen so bereits um 11.00 Uhr an zu arbeiten, statt wie geplant um 15.00 Uhr und können aufgrund des großen Andrangs auch vor 23.00 Uhr am Abend nicht ihre Arbeit beenden. Da ein gutes Biergartengeschäft dieser Art nur an maximal 50 Tagen pro Jahr vorkommt, kann der Wirt an so einem Tag nicht wirklich um 20.00 Uhr seinen Betrieb schließen. Nicht nur die Gäste, sondern auch die Mitarbeiter hätten dafür kein Verständnis.
Download Mehr Flexibilität und Beispiele aus der Arbeitsrealität